Positionsarbeit:
In einer Pferdeherde wird die Rangordnung nicht dadurch festgelegt, wer der Stärkere ist, sondern wer die besten Führungsqualitäten hat.
So testen Pferde, ob ihr Mensch in der Lage ist, im Ernstfall die richtige Entscheidung zu treffen. Oft sind es kleinste Bewegungen oder Zentimeter, die sie sich erobern. Führung zu übernehmen beginnt in dem Moment, wenn Pferd und Mensch zusammentreffen. Es geht nicht um Dominanz, sondern durch souveräne Führung Vertrauen und Sicherheit zu bieten, um dann einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben. Dies wird mit durchdachten Führübungen und der richtigen Position am Pferd erreicht.
Wer bewegt wen:
Die Führungsrolle hat der, der den anderen bewegt, Tempo, Abstand und Richtung bestimmt. Führung hat nicht der, der den ersten Schritt macht!
Schon bei der ersten Begegnung ist es wichtig mit der eigenen Körpersprache die Führung zu übernehmen. So soll das Pferd beim Führen den ersten Schritt gehen, ehe man selbst los läuft, auch ein respektvoller Abstand sollte vom Pferd zum Menschen gewahrt bleiben. Beim Führen gehen wir nicht im Komforttempo des Pferdes sondern gehen gezielt im Wechsel sehr langsam oder ganz flott. Auch wenn man das Pferd von der anderen Seite führen möchte schickt man das Pferd zurück und lässt es auf der anderen Seite wieder neben den Menschen gehen.
Arbeit mit der Fahne:
Mit der Fahnenarbeit beginnen die ersten Rechts – Linkswechsel für das Pferd. Durch Bewegen des Pferdekopfes und -halses in Richtung Fahne, die auf Bughöhe hin und her geschwungen wird, fängt das Pferd an, bewusst mit den Augen nach der Fahne zu schauen. Es soll gerade, in gleichmäßigem Tempo laufen und dabei nur den Kopf und Hals in Richtung Fahne bewegen.
Für das Pferd ist die Fahnenarbeit eine hoch koordinative Aufgabe und fördert die Gleichmäßigkeit der Reizaufnahme zwischen den Gehirnhälften.